Vielleicht hattest du auch schon mal das Problem: Du solltest ein Thema kurz vorstellen – ein sehr umfangreiches Thema – in gerade einmal fünf Minuten. Hilfe! Wie soll das gehen?
Ich bin seit mittlerweile über zwei Jahren Mitglied der Blogothek von Janneke Duijnmaijer und habe dort schon viel über das Bloggen gelernt. Sehr schön ist auch immer der Austausch mit anderen Bloggerinnen, z. B. bei unseren Networking-Partys.
Ein paarmal schon habe ich auf Networking-Parties kurz ein Lieblingstool vorgestellt, einmal Notion und einmal Perplexity. Vielleicht fragst du dich jetzt, wie das geht – wie kann man ein so komplexes Tool wie z. B. Notion in ein paar Minuten vorstellen?
Hier sind meine Tipps – für Tool-Kurzvorstellungen in der Blogothek. Oder ganz allgemein für alle, die ein komplexes Thema in einer 5-Minuten-Präsentation unterbringen wollen – am Beispiel einer Toolvorstellung im Rahmen der Blogothek.
Weniger ist mehr!
Natürlich kannst du in fünf Minuten nicht das ganze Tool mit all seinen Funktionen vorstellen – das würde nicht funktionieren. Aber das musst du auch nicht!
Stattdessen kannst du entweder eine kurze Einführung in das Tool machen, kurz erklären, was für ein Tool das überhaupt ist und ein oder zwei der wichtigsten Funktionen zeigen. Oder Du suchst dir deine Lieblingsfunktion aus und erklärst sie etwas ausführlicher.
In meiner Perplexity-Vorstellung habe ich eine Kurzeinführung gemacht. Bei dem Tool bin ich selbst noch Anfängerin und habe noch gar keine Lieblingsfunktion. Ich habe also kurz erklärt, was Perplexity ist und was es kann, und dann habe ich direkt im Tool zwei, drei Suchanfragen demonstriert. So bekamen die Teilnehmerinnen einen ersten Eindruck, und die eine oder andere ist vielleicht neugierig auf mehr geworden.
In meiner Kurzvorstellung von Notion habe ich mich auf eine meiner absoluten Lieblingsfunktionen konzentriert – die Datenbank-Funktion. Ich habe kurz erklärt, wie ich mit Datenbanken arbeite, und auch eine Kurzeinführung in dieser Funktion gegeben.
Ob du dich für eine Gesamteinführung entscheidest oder ob du dir einen Aspekt aus dem Ganzen raus greifst: Weniger ist mehr! Denn bei einem Kurzvortrag kann man nicht ins Detail gehen. Stattdessen ist es eine gute Übung darin, sich kurzzufassen und sich auf das Wichtigste zu konzentrieren.
Wichtig: gute Vorbereitung
Es sind nur fünf Minuten, und du kennst das Tool gut – vielleicht denkst du jetzt, kein Problem, ich brauche keine große Vorbereitung, denn ich kann auch aus dem Stegreif ein paar Minuten über mein Lieblingstool sprechen.
Einerseits ist das sicher richtig. Andererseits ist genau das der Grund, dass du unbedingt etwas vorbereiten solltest.
Erstens, weil du sonst abschweifst, zu viel erzählst und nach fünf Minuten immer noch dabei bist, zu erklären, warum du dieses Tool so gerne nutzt. Denn natürlich könntest du sehr viel erzählen – aber du hast eben nur ein paar Minuten. Deswegen ist es wichtig, dass du dir vorher überlegst, worüber genau du sprechen möchtest – und dabei die Zeitbegrenzung im Blick hast.
Zweitens, weil auch dein Publikum nicht mehr mitkommt, wenn du abschweifst und dich in Details verlierst. Bedenke: Dein Publikum kennt dieses Tool nicht so gut wie du, vielleicht hören sie gerade zum ersten Mal davon. Wenn du also zu sehr ins Detail gehst oder wie selbstverständlich bestimmte Funktionen oder Begriffe erwähnst, verstehen die anderen nicht mehr, worum es geht – und bekommen möglicherweise den Eindruck, dass dieses Tool viel zu kompliziert ist.
Vorbereitung ist also wichtig – aber lass dich davon nicht abschrecken, denn Vorbereitung heißt nicht auch automatisch viel Arbeit.
Von Notizen zur … Präsentation?
Natürlich kannst du eine aufwendige Präsentation zaubern – Powerpoint, Keynote, Canva und weitere Tools bieten zahlreiche Möglichkeiten. Wenn du die Zeit dafür und/oder Spaß daran hast, dann mach es ruhig!
Eine nach allen Regeln der Designkunst erstellte Präsentation ist aber kein Muss. Das Wichtigste ist erstmal die inhaltliche Vorbereitung.
Mach dir also ein paar Gedanken – und schreib dir einen schlauen (und gut lesbaren!) Spickzettel: Was willst du sagen? In welcher Reihenfolge willst du es sagen? So vergisst du nichts Wichtiges, und du wirst auch nicht so leicht abschweifen.
Wenn du direkt an deinem Bildschirm das Tool öffnen und deine Lieblingsfunktion in Aktion zeigen möchtest, solltest du das auch vorher planen und mit aufschreiben. Denke daran, du hast fünf Minuten – da ist keine Zeit, erst noch zu überlegen, was du vormachen willst und wie.
Aber – nicht vergessen: Weniger ist mehr! Im Zweifelsfall lieber etwas weniger Inhalt, und wenn Fragen aus der Zuhörerschaft kommen, kannst du immer noch mehr ins Detail gehen.
Präsentation: Tipps für die Gestaltung
Natürlich kann es auch sehr nützlich sein, eine Präsentation vorzubereiten. Ich mache das tatsächlich immer gerne, auch für kurze Toolvorstellungen – einfach, weil es mir hilft, mich auf die wichtigen Inhalte zu konzentrieren und die Zeit im Blick zu haben. Denn wenn ich fünf Minuten habe, und ich bin irgendwann auf Folien 10, dann weiß ich, dass das definitiv zu viel ist und dass ich irgendwo kürzen muss.
Bei meiner Notion-Vorstellung z. B. habe ich viel mit Screenshots auf Folien gearbeitet, anstatt die Datenbank-Funktion in Notion selbst zu zeigen. So hatte ich meinen roten Faden und wusste genau, was ich erkläre und wie.
Eine Präsentation muss nicht aufwendig gestaltet sein. Zu aufwendig sollte das Design gar nicht sein, denn die Folien sollten nicht überlaufen wirken oder Designelemente haben, die vom eigentlichen Inhalt ablenken.
Wichtig ist, dass du eine gut lesbare Schrift wählst – d.h. nicht zu klein, und das richtige Verhältnis von Schriftfarbe zu Hintergrundfarbe. Auch sollten nicht zu viele Inhalte auf einer Folie stehen, damit die Texte nicht nur gut lesbar sind, sondern damit dein Publikum auch inhaltlich gut folgen kann.
Auch hier gilt also: Weniger ist mehr! Wie gesagt – wenn du Spaß daran hast, tobe dich bei der Foliengestaltung kreativ aus, aber achte darauf, dass die Texte auf deinen Folien gut lesbar und gut strukturiert sind.
Nochmal kurz zusammengefasst: Meine Tipps für Tool-Kurzvorstellungen
- Weniger ist mehr – das gilt für Inhalt und für das Folien-Design. Konzentriere dich auf das Wesentliche!
- Entscheide dich für eine Kurzeinführung in das Tool oder für einen Aspekt (z. B. deine Lieblingsfunktion).
- Gute Vorbereitung: mach dir Notizen von dem, was du sagen willst.
- Wenn du Folien verwendest: achte darauf, dass die Schrift gut lesbar ist und dass die einzelnen Folien nicht überladen wirken.
- Behalte die Zeit im Blick! Wenn du sichergehen willst, mache einen Probedurchlauf und schaue dabei auf die Uhr.
Mit diesen Tipps kriegst du deinen nächsten Kurzvortrag auch hin – und, wer weiß, vielleicht wird dein Lieblingstool auch bald das Lieblingstool einer Zuhörerin.
Was sind deine Tipps für Kurzvorträge und Kurzeinführungen? Schreib es mir gerne in die Kommentare!
Eine schöne Zusammenfassung Danke! Mir hilft es auch immer wenn ich den Vortrag ein bis zweimal durchspreche um das Timing hinzubekommen und ganz wichtig, man spricht beim Vortragen immer zu schnell, auf meinen Zettelchen steht daher immer wieder der Hinweis „Langsam“ oder „Pause“, damit es das Gegenüber auch verarbeiten und aufnehmen kann was man sagt.
Liebe Tanja,
oh ja, das Problem mit dem schnell Sprechen kenne ich. Früher habe ich mir alle paar Wörter Atemzeichen in die Notizen gemacht. Inzwischen nicht mehr, aber jetzt, wo du es sagst – werde versuchen, bei meiner nächsten Präsentation darauf zu achten.
Liebe Grüße!
Liebe Carmen,
du schreibst das Wesentliche: Vorbereitung ist das A und O für einen Vortrag – egal wie lang und worüber. Vor allem das einmal selbst laut vortragen ist eine gute Methode, um sich selbst etwas zu kontrollieren.
Ich bin Autorin und habe bereits Lesungen gehalten aus meinen Büchern, da saß ich zum Üben mit Stoppuhr am Lesetisch für die einzelnen Kapitel.
Einmal so organisiert, war die tatsächliche Lesung ein Kinderspiel 🙂
Viele Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
das stimmt – die eigentliche Arbeit ist vorher, dann die der Vortrag selbst nicht mehr so schwer. Alles einmal selbst vortragen mache ich inzwischen nicht mehr; was nicht heißen soll, dass ich es bei einer besonders wichtigen Präsentation nicht machen würde.
Aber es hilft auf jeden Fall auch dabei, die Zeit besser im Blick zu haben.
Liebe Grüße!