Ein Blogartikel über Podcasts – von allein wäre ich wahrscheinlich nicht auf diese Idee gekommen. Doch dann entdeckte ich die Blogparade Meine Lieblingspodcasts von Dr. Andrea Maria Bokler und dachte mir, warum eigentlich nicht?
Denn tatsächlich gibt es da zwei Podcasts, die ich gerne und mehr oder weniger regelmäßig einschalte – die mich zum Nachdenken bringen und zum Lachen, und bei denen ich einfach gerne zuhöre.
Podcasts und ich
Eigentlich bin ich ja gar keine Podcast-Hörerin. Irgendwie hatte ich es nie so mit Podcasts – war einfach nicht so mein Medium.
In den letzten Jahren habe ich meistens dann Podcasts gehört, wenn es mal etwas Interessantes gab. Zum Beispiel, wenn einer meiner Lieblingskünstler interviewt wurde. Dann habe ich diese eine Folge angehört – aber bei keinem Podcast wurde ich dadurch zur regelmäßigen Hörerin.
Dabei gibt es durchaus sehr viele Podcasts, die mich interessieren würden und aus denen ich auch etwas lernen könnte. Tatsächlich folge ich auf Spotify einigen Podcasts zu Blog- und Business-Themen. Aber gerade die höre ich kaum.
Warum?
Nun – genau deswegen: Weil man dabei auch etwas lernen kann! Gerade bei diesen Podcasts habe ich immer das Gefühl, ich kann die nicht einfach mal eben nebenbei hören. Stattdessen sollte ich aufpassen, mir eventuell Notizen machen etc., damit ich wichtige Dinge nicht vergesse – anstatt sie einfach nur nebenbei laufen zu lassen.
Zuhören und genießen
Podcasts sind für mich nichts, was ich einfach im Hintergrund höre. Wenn ich einen Podcast anschalte, dann will ich zuhören. Deswegen mache ich beim Podcast hören nebenbei nicht viel – und normalerweise nichts, wobei ich mich groß konzentrieren müsste.
Meistens mache ich es mir beim Podcast hören auf meinem Sofa gemütlich und spiele ich nebenbei, z. B. Tetris. Ich höre zu, spiele ein bisschen, und oft nehme ich interessante Ideen oder Denkanstöße mit.
Das mache ich zur Entspannung. Und Entspannung bedeutet, dass ich eben nicht das Gefühl haben will, ich würde in einer Vorlesung sitzen und müsste aufpassen und mitschreiben – was bei Business-Podcasts oder Weiterbildungs-Podcasts ja eher der Fall wäre.
Von diesen Podcasts, die ich gerne höre (auf dem Sofa, zur Entspannung, nebenbei spielen), gibt es tatsächlich inzwischen zwei, bei denen ich zur mehr oder weniger regelmäßigen Hörerin geworden bin: Swiss+Harms – Zwischen Tour+Angel und Gina’s Room – Nicht nur angenehm. Denn, wie schon in dem einen oder anderen meiner Blogartikel (zum Beispiel hier) erwähnt, bin ich Fan der Band Lord of the Lost. Zwei Bandmitglieder – Gitarrist Pi und Sänger Chris – haben inzwischen ihre eigenen Podcasts, und da konnte ich natürlich nicht widerstehen.
Gina’s Room
Der Gitarrist der Band, Pi Stoffers, hat zusammen mit der Tätowiererin Jessica Svartvit seit September 2023 den Podcast Gina’s Room – Nicht nur angenehm. Natürlich war ich neugierig und habe mal reingehört – und mache das seitdem regelmäßig. Neue Folgen erscheinen (fast) jeden Sonntag, und fast immer höre ich sie mir an.
In dem Podcast geht es um Kunst und Kreativität, aber auch um alle möglichen anderen Themen. Manchmal sind Jessica und Pi zu zweit, manchmal mit Gästen. Oft sind das Tätowierer- oder Musikerkollegen der beiden Gastgeber. So waren zwei von Pis Bandkollegen (Bassist Klaas in Folge 16 und das neueste Bandmitglied Benji in Folge 31) auch schon im Podcast zu Gast – für mich als Band-Fan natürlich zwei meiner Highlight-Folgen.
Bei Gina’s Room geht durchaus auch um ernste Themen. Zum Beispiel in der Folge 33 Aber die Musik ist doch gut, in der es um Musiker geht, die schlimme Dinge getan haben – z. B. wegen Mordes verurteilt wurden. Was, wenn man die Musik eigentlich mag? Wie geht man damit um – oder kann man diese Musik überhaupt noch mögen? Schwere Kost – aber echt interessant!
Oder sie sprechen über Social Media und Algorithmen (Folge 35) – ein Thema, mit dem wohl auch jeder etwas anfangen kann, der irgendwie im Blog- oder Online-Business-Bereich unterwegs ist.
Es gibt auch viele lustige Momente, in denen man einfach mit Jessica und Pi und ihren Gästen mitlachen muss. Auch vor ihren Aufreger-Themen machen Jessica und Pi nicht halt und lassen sich über die Dinge aus, die sie so richtig nerven. Am Ende jeder Folge setzen die beiden Gastgeber (und der jeweilige Gast) Songs auf die beiden Podcast-eigenen Playlisten (in die ich tatsächlich noch nicht reingehört habe).
Wenn ihr Lust auf Stories aus dem Musiker-Alltag oder dem Tätowierer-Alltag habt, auch mal schwere Kost verdauen könnt und gerne mal lacht – dann hört gerne bei Gina’s Room rein!
Swiss+Harms
Chris Harms, der Sänger von Lord of the Lost, hat seit Januar 2024 zusammen mit Musikerkollegen und Freund Swiss (von der Band Swiss und die Andern, die ich tatsächlich immer noch nur dem Namen nach kenne) den Podcast Swiss+Harms – Zwischen Tour+Angel. Dieser Podcast erscheint jeden zweiten Donnerstag, und ich freue mich jedes Mal auf die neuen Folgen. Ich höre den beiden einfach gerne zu, wenn sie über Gott und die Welt quatschen – über alles, was ihnen so einfällt.
Etwa über die Musikbranche, über Reisen, über Eltern und Kinder (beide Gastgeber sind Väter), KI, Vorurteile, Politik, Fans und vieles mehr. Eben alles, was beide gerade bewegt und worüber sie sprechen möchten. Auch bei Swiss+Harms gibt es ernste Folgen und lustige Folgen – d.h. eigentlich überwiegen die ernsten Themen. Denn obwohl Chris und Swiss sich immer wieder vornehmen, endlich mal eine lustige Folge zu machen, landen sie doch immer wieder bei einem ernsten Thema.
Dabei machen sie auch nicht halt vor Themen, über die andere vielleicht nicht sprechen wollen würden. Swiss und Chris Harms nehmen kein Blatt vor den Mund und haben weder Scheu vor sehr persönlichen Themen noch Angst vor Kritik oder einem potenziellen Shitstorm. So sprechen sie auch mal über die weniger schönen Seiten der eigenen Familiengeschichte und wie man damit umgeht (Folge 10). Oder sie sprechen über politische Themen und stellen sich die Frage, ob sie manchmal auf dem linken Auge blind sind (Folge 12).
In Folge 7 versuchen sie sich an einer KI-App und basteln damit einen Podcast-Jingle, und seitdem gibt es ihren KI-Jingle zu Beginn jeder Folge in einem anderen musikalischen Stil. Das bringt einen oft schon gleich zu Beginn einer Folge zum Lachen.
Wenn ihr gerne zwei Musikerkollegen beim Quatschen und Philosophieren zuhört und keine Angst vor schwierigen Themen habt, hört gerne mal rein bei Swiss+Harms – zwischen Tour+Angel!
Podcast-Hörerin durchs Musikhören
Da bin ich also tatsächlich durch eine meiner Lieblingsbands zur regelmäßigen Podcast-Hörerin geworden!
Und klar, Podcasts sind schon toll – auch wenn sie bis jetzt noch nicht so mein Medium waren.
Vielleicht sollte ich einfach mal versuchen, mir eine Podcast-Routine für Blog-, Business- und sonstige Weiterbildungspodcasts anzugewöhnen und etwas häufiger in Podcasts reinhören – und auch den Gedanken loswerden, dass ich mitschreiben müsste. Ich war wohl einfach zu viele Jahre an der Uni und habe in zu vielen Vorlesungen gesessen.
Denn, seien wir ehrlich – interessante Blogartikel speichere ich und lese sie dann doch nicht mehr. Bei Podcasts würde es wohl ähnlich laufen: Ich würde fleißig Notizen machen, und dann auch nicht mehr reinschauen.
Aber erstmal freue ich mich auf die nächsten Folgen Gina’s Room und Swiss+Harms!
Und – wer weiß – vielleicht habe ich irgendwann mal selbst einen Podcast? Das könnte ich mir tatsächlich sehr gut vorstellen, obwohl ich noch nicht einmal weiß, worüber. Auch von der dafür nötigen Technik habe ich noch keine Ahnung, aber ich bin ja durchaus lernfähig.
Was sind Eure Lieblingspodcasts? Oder habt Ihr vielleicht sogar selbst einen eigenen Podcast? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!