Chris Harms – das ist der Sänger und Bandgründer von Lord of the Lost.
Lord of the Lost ist eine meiner Lieblingsbands, und so bin ich – ganz Teenie-Mädchen-Fangirl-mäßig – immer auf der Suche nach Interviews, Podcasts, Videos etc. Von und mit Chris und den anderen Bandmitgliedern.
Das liegt aber nicht nur an meiner Fangirl-Stimmung – sondern auch daran, dass man von den Jungs auch so immer mal den einen oder anderen interessanten Denkanstoß bekommt.
Zum Beispiel zum Thema Sichtbarkeit. Darüber macht man sich ja als Bloggerin durchaus auch seine Gedanken, vor allem, wenn aus dem Blog irgendwann mal mehr werden soll als so ein kleiner Hobby-Blog. Aber auch bei einem Hobby-Blog muss man es erstmal hinkriegen, dranzubleiben und ihn wachsen zu lassen.
Denn dafür ist einiges zu tun. Erstmal natürlich Blogartikel schreiben. Natürlich sollen Titel und Zwischenüberschriften gut klingen und zum Weiterlesen anregen, und ein Beitragsbild sollte der Artikel auch haben. Um SEO sollte man sich auch noch kümmern, der Artikel soll ja schließlich gefunden werden.
Viel zu tun – das alles braucht seine Zeit. Jedenfalls am Anfang, wenn man noch nicht so viel Übung und Routine hat.
Der Blog ist aber schon sichtbar im Internet, und jeder kann ihn sehen und alle Artikel lesen – oder?
Und was hat das jetzt mit Chris Harms zu tun?
Zeit lassen vor der Sichtbarkeit
Chris Harms hat seine Band Lord of the Lost vor 15 Jahren gegründet. Davor hat er schon in verschiedenen anderen Bands gespielt. Außerdem ist er als Musikproduzent und Songwriter für andere Künstler tätig. In der Musikbranche kennt er sich also bestens aus.
So wird Chris in Interviews auch mal gefragt, was er einer jungen Band raten würde, die gerade am Anfang steht.
Seine Antwort: Für das erste Album habt ihr alle Zeit der Welt. Schreibt eure Songs, macht das Album in Ruhe fertig und veröffentlicht es, wenn ihr soweit seid. Denn: Auf das erste Album einer neuen Band wartet niemand.
Aber beim zweiten Album ist es anders. Fans kennen euer erstes Album und erwarten ein zweites, auf das sie nicht jahrelang warten wollen. Klar, bei manch einer großen bekannten Band liegen mehrere Jahre zwischen den Alben – aber die ist eben auch groß und bekannt und hat ihre treuen langjährigen Fans. Eine ganz neue unbekannte Band hat das nicht.
Eine neue unbekannte Band kann es sich also nicht leisten, die Fans jahrelang auf das zweite Album warten zu lassen. Am besten sollte sie gleich damit anfangen, das zweite Album zu schreiben, wenn das erste Album fertig ist.
Das bedeutet also: Solange eine Band noch unbekannt ist und noch nichts veröffentlicht hat – sozusagen noch „unsichtbar“ ist – erwartet niemand etwas von ihr. Aber sobald sie sichtbar ist, gibt es Leute, die auf neues Material warten.
Was hat das jetzt mit Bloggen zu tun?
Neuer Blog: Unsichtbar
Chris’ Ratschläge für neue Bands lassen sich auf das Bloggen übertragen: Bevor man ich mit meinem Blog in die Sichtbarkeit gehe, habe ich alle Zeit der Welt.
Klar, im Gegensatz zu einem Musikalbum – das erst veröffentlicht wird, wenn es fertig ist – ist ein Blog nie fertig. Ein Blog wächst und entwickelt sich weiter; es kommen immer wieder neue Artikel dazu.
Theoretisch ist ein Blog sichtbar, sobald man ihn veröffentlicht. Praktisch aber ist ein neuer, unbekannter Blog eher unsichtbar.
Denn das Internet ist groß, es gibt Unmengen von Blogs und Webseiten. Nur, weil da jetzt irgendwo ein neuer kleiner Blog aufgetaucht ist, heißt das noch lange nicht, dass den irgendjemand findet und irgendjemand liest. Denn damit überhaupt Leser auf einen Blog kommen, muss aktiv Werbung dafür gemacht werden.
Bevor man das passiert, ist so ein Blog eher versteckt – obwohl er im Internet ist. Niemand findet ihn über eine Suchmaschine, niemand klickt auf einen Link dorthin, und niemand schaut regelmäßig vorbei und wartet auf neuen Lesestoff.
Für manche andere Blog-Anfängerin klingt das vielleicht eher entmutigend. Aber für mich bedeutet es: Bevor ich mit meinem Blog aktiv in die Sichtbarkeit gehe, habe ich alle Zeit der Welt.
Die Arbeit im Hintergrund
Ich kann in Ruhe an meinem Blog basteln und mit Design, Kategorien, Workflow etc. experimentieren und nach und nach immer mehr Technik lernen.
Nebenbei sammle ich im Hintergrund fleißig Ideen für Blogartikel – und davon habe ich schon einige!
Aber gerade jetzt am Anfang müssen nicht alle meine Blogartikel perfekt recherchierte Fachartikel sein – denn niemand kommt regelmäßig her, um sich zu informieren oder weil er hofft, hier Antworten auf seine Fragen zu meinen Expertenthemen zu finden.
Ich kann z. B. erstmal ein paar mehr persönliche Blogartikel schreiben – wie diesen hier. Dafür muss ich nicht recherchieren, deswegen steckt weniger Arbeit drin als in einem Expertenartikel. Aber ich bekomme Übung im Blogartikel schreiben und in allem, was sonst noch dazu gehört.
Und: So kommt endlich wieder Leben in meinen Blog! Es ist wieder was los, und es sieht nicht mehr ganz so leer aus. Denn auch, wenn mein Blog noch weitgehend unsichtbar ist – verwaist aussehen soll er eigentlich nicht.
Mein Blog soll schön sein – für mich, und für die Besucher, die sich auch jetzt schon hierher verirren.
Wenn du so ein Besucher bist und das hier liest – herzlich willkommen! Schön, dass du da bist & viel Spaß beim Lesen!
Eines Tages: ab in die Sichtbarkeit!
Irgendwann wird es soweit sein: Ich gehe aktiv in die Sichtbarkeit. Ich mache Werbung für meinen Blog, teile Artikel auf Social Media und anderswo und kümmere mich um die Suchmaschinenoptimierung.
Bis dahin wird mein Blog auch richtig toll und professionell aussehen. Mein Design steht, meine Kategorien stehen, und es gibt einiges an Lesestoff – persönliche Artikel wie Fachartikel. So, dass meine Besucher gleich etwas zum Stöbern haben und hoffentlich auch viele hilfreiche Informationen und Denkanstöße finden werden.
Soweit der Plan.
Ob es funktionieren wird? Das werdet ihr in der nächsten Zeit hier auf dem Blog sehen!
Was sind eure Gedanken zum Thema Sichtbarkeit – davor und danach? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!